Das Magazin für Medizinische Fachangestellte

Editorial

Konstruktiv für die Praxis

Es gibt böse Zungen die behaupten, Meinungsaustausch wäre, wenn man mit seiner Meinung zum Chef gehe und mit dessen Meinung aus der Besprechung wieder herauskomme. Eine gewisse Zeit lang mag ein solches Vorgehen vielleicht auch in Praxen funktionieren, aber auf Dauer ist das eine Verschwendung von Motivation, Kreativität und Zeit. Denn wer engagiert seiner Arbeit nachgeht, der ärgert sich nicht nur über Dinge, die im Alltag mal schiefgehen, über unnötigen Stress oder fehlende Freiräume, sondern macht sich auch Gedanken darüber, wie es besser laufen könnte.
© Gerisima - stock.adobe.com
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»Ein gut geführtes Mitarbeitergespräch bringt beiden Seiten Vorteile«

Ein Mitarbeitergespräch ist daher eine willkommene Gelegenheit, nicht nur die eigene Arbeitssituation, sondern das Klima der gesamten Praxis zu beeinflussen. Die Frage lautet: Wie schaffe ich es, die Arbeit so zu gestalten, dass sie effektiver wird, mir noch mehr Freude bereitet und das Team besser kooperieren lässt? Ihr Chef wird sich konstruktiven Vorschlägen sicher nicht verschließen – das Mitarbeitergespräch ist daher die beste Gelegenheit, mit ihm unter vier Augen solche Dinge zu besprechen und ihm Ihre Wünsche und Vorstellungen mitzuteilen. Auf der anderen Seite erfahren Sie, wie Ihr Chef Sie einschätzt und was er Ihnen zutraut. Kurzum, gehen Sie ausreichend vorbereitet und mit konstruktiven Vorschlägen in ein solches Gespräch, können beide Seiten nur gewinnen.

Wenn jährliche Mitarbeitergespräche bei Ihnen in der Praxis noch nicht etabliert sind, bietet der Beitrag, den Sie dazu in dieser Ausgabe finden, einige gute Argumente an, abseits der Praxisroutine und der regelmäßigen Teambesprechungen eine solche Plattform für den Meinungsaustausch zu schaffen. Zudem liefert er Ihnen Tipps, um ein solches Gespräch vernünftig zu strukturieren.

Springen Sie über Ihren Schatten – und sehen Sie im Mitarbeitergespräch die Chance, wie Sie die Praxisabläufe in Ihrem Sinn, in dem Ihrer Kolleginnen und Ihres Chefs verbessern können. Denn Meinungsaustausch kann schließlich anders aussehen als zu Anfang geschildert. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

PortraitIhr Markus Seidl
Springer Medizin