Rezeption
Aktuelle Meldungen
Motivation zur Krebsvorsorge ist Teamarbeit
Seit 1. Juli 2019 sollen Krankenkassen männliche Versicherte ab 50 und Frauen ab 55 Jahren zur Teilnahme am Darmkrebs-Screening einladen. Mittlerweile werden die entsprechenden Einladungsschreiben an die Versicherten verschickt. Aber: Das reine Einladungsverfahren wird die Patienten nicht in die Praxen schwemmen, wie es die Stiftung Lebensblicke formuliert, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Häufigkeit von Darmkrebs in Deutschland zu reduzieren.
Man muss auch mal angesprochen werden, heißt es da weiter. Und da ist die Ansprache durch eine MFA genau das Richtige. Damit diese Ansprache auch fundiert erfolgen kann, ist allerdings eine Fortbildung unerlässlich. Dafür haben der Verband Medizinischer Fachangestellter (VmF) und der Berufsverband der Gastroenterologen auf Initiative der Stiftung Lebensblicke gemeinsam ein vierstündiges Curriculum entwickelt.
Inhaltlich gehen die Module zum einen auf die medizinischen Grundlagen, zum anderen auf die Maßnahmen der Darmkrebsvorsorge ein. Zu den Grundlagen gehören zum Beispiel Informationen zur Epidemiologie, zur Darmkrebsentstehung in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht, zu Darmkrebs-Risikogruppen, zum Risiko bei familiärem und erblichem Darmkrebs und zur Bedeutung der Familienanamnese.
Im Modul um die Vorsorge stehen unter anderem die komplexen Regeln im Vordergrund, wer in welchem Alter Anspruch auf welche Vorsorgemaßnahme hat - iFOBT, Koloskopie und ausführliche Beratung. Auch die Möglichkeiten der Delegation bei der Krebsvorsorge kommen dabei zur Sprache, insbesondere die Vermittlung und Erläuterung standardisierter Info-Materialien. Die Aufklärung selbst bleibt ärztliche Aufgabe.
www.vmf-online.de
DMP für Rückenschmerz tritt in Kraft
Der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zum Disease-Management-Programm (DMP) für chronischen Rückenschmerz trat am 1. Oktober 2019 in Kraft. Jetzt können die Krankenkassen zunächst regionale Verträge zur Umsetzung des neuen DMP mit Ärzten und Krankenhäusern abschließen. Erst danach steht das DMP Patienten zur Verfügung. Ziel ist es, die medizinische Versorgung von Patienten mit chronischem Rückenschmerz zu verbessern.
An dem strukturierten Behandlungsprogramm sollen künftig Menschen mit chronischen Schmerzen im Kreuzbereich des Rückens, deutlichen Aktivitätseinschränkungen und einem fortbestehenden Therapiebedarf teilnehmen können. Als chronisch gelten Rückenschmerzen, wenn sie länger als zwölf Wochen andauern.
Die Schwierigkeit bei der Entwicklung der einzelnen Bausteine bestand darin, dass Rückenschmerz kein klar umrissenes Krankheitsbild darstellt, sondern es sich um Symptome mit unterschiedlichen Ursachen handelt. Patienten, bei denen spezifische Ursachen für den Kreuzschmerz wie beispielsweise Wirbelkörperfrakturen oder rheumatische Erkrankungen vorliegen, sollen nicht in dieses DMP eingeschrieben werden können.
Die AOK bietet ihren chronisch kranken Versicherten DMP unter dem Namen AOK-Curaplan an.
www.aok-gesundheitspartner.de
Konfliktlösung am Arbeitsplatz
Mobbing - nicht bei uns
Niemand muss seine Kolleginnen und Kollegen lieben. Aber mit ihnen auskommen schon. Schwelende Bürokonflikte schaden der Produktivität im Team und können im Mobbing enden. So weit sollte es nicht kommen.
mehr...leserdialog
Fort- und Weiterbildung in Zahlen
In der letzten Ausgabe hatten wir Sie zu Fort- und Weiterbildungen befragt. Auf der persönlichen Wunschliste der Befragten stehen dabei die medizinischen Themen ganz oben (76 Prozent auf jeden Fall, 15 Prozent eher ja) vor den Kommunikationsthemen (53 Prozent auf jeden Fall, 38 Prozent eher ja) und den Themen rund um die Organisation und Betriebswirtschaft (57 Prozent auf jeden Fall, 28 Prozent eher ja).
mehr...Midijobs: Anhebung der Obergrenze
Gute Nachrichten für MFA im Midijob: Während im sogenannten Minijob bis 450 Euro von den Arbeitnehmerinnen keine Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen, steigen diese beim Midijob auf bis zu 21 Prozent an. Die höchste Beitragsstufe war bisher bei einem Einkommen von 850 Euro pro Monat erreicht. Seit Anfang Juli 2019 ist diese Obergrenze für einen Midijob auf 1300 Euro pro Monat erhöht worden. Dadurch werden Geringverdienende entlastet. Besonderer Pluspunkt: Die Rentenansprüche betroffener Arbeitnehmer/innen steigen durch die Entlastung im Bereich der Sozialversicherungsbeiträge erheblich an.
www.vmf-online.de
Editorial
Herausforderungen und Kommunikationskompetenz
Patientinnen und Patienten mit (angehender) Demenz sind im Praxisalltag eine ganz besondere Herausforderung. Bereits die Zeit im Wartezimmer kann für alle zum Problem werden. Die kognitiven Einschränkungen und Verhaltensauffälligkeiten von Menschen mit Demenz können den Ablauf in der Arztpraxis erschweren und die Durchführung von Untersuchungen unter Umständen verzögern oder sogar verhindern. Der Umgang mit den Betroffenen und Angehörigen nimmt erhebliche Zeitkontingente in Anspruch, die im normalen Praxisalltag nur bedingt verfügbar sind.
mehr...Cyberattacken auch in der Arztpraxis
Niedergelassene Ärzte und MFA sollten auf der Hut sein, wenn sich am Telefon angebliche Mitarbeiter des technischen Supports von Microsoft auf Englisch bei ihnen melden. Hinter der angeblichen Warnung vor einem vermeintlichen Virenbefall der Praxis-EDV dürfte tatsächlich der Versuch stecken, sich illegal Zugang zu sensiblen Daten auf dem Praxisrechner zu verschaffen. Ziel sei es, sich mit der bekannten Software TeamViewer Zugriff auf die EDV zu verschaffen.
Legen Sie auf und folgen Sie keinesfalls den Fernwartungsinstruktionen der vermeintlichen Mitarbeiter von Microsoft, tätigen Sie nicht die geforderten Downloads und geben Sie keine ID- oder Pin-Nummern preis, empfiehlt der Datenschutzbeauftragte des Landes Thüringen in diesem Zusammenhang. Praxen, die Opfer eines derartigen Cyber-Angriffs geworden sind, müssen eine eventuelle Datenpanne laut EU-Datenschutzgrundverordnung melden.
www.tlfdi.de
Stiftung Warentest: moodgym empfehlenswert
Das Online-Selbsthilfeprogramm moodgym zur Prävention und Linderung depressiver Symptome hat in einem aktuellen Test der Stiftung Warentest als einziges kostenfreies Angebot das Prädikat Empfehlenswert erhalten. In dem Test, der insgesamt acht Programme zur Unterstützung bei Depressionen umfasste, wurden noch drei weitere Angebote als empfehlenswert eingestuft, die aber bis zu 359 Euro Teilnahmegebühr verlangen. Die AOK hat die deutsche Fassung des international eingesetzten Programms moodgym und die Evaluation in deutschen Hausarztpraxen ermöglicht.
Die Stiftung Warentest hebt in ihrer Bewertung vor allem gute Nutzenbelege hervor. Eine randomisierte und kontrollierte Studie der Universität Leipzig hatte gezeigt, dass die depressiven Symptome bei Patienten, die zusätzlich zur Behandlung durch ihren Hausarzt das Programm nutzten, signifikant stärker zurückgingen als in einer Kontrollgruppe. Dieser Effekt von moodgym war sowohl sechs Wochen als auch sechs Monate nach der Anwendung messbar.
Das Programm moodgym basiert auf Ansätzen aus der kognitiven Verhaltenstherapie und ist von australischen Wissenschaftlern speziell zur Vorbeugung und Linderung depressiver Symptome entwickelt worden. Die kognitive Verhaltenstherapie ist gut untersucht und wird bei Depressionen erfolgreich angewendet. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, verzerrte Wahrnehmungen und negative Gedanken zu hinterfragen und so zu verändern, dass sich die Stimmung und die Fähigkeit zur Bewältigung von Alltagsproblemen verbessern. Das Online-Programm moodgym zeigt den Nutzern, wie negative Gefühle und depressive Symptome zusammenhängen und wie es gelingen kann, wenig hilfreiche Gedankenmuster zu erkennen und zu ersetzen. Durch den Aufbau neuer Verhaltensweisen können sich depressive Symptome und die Lebensqualität der Nutzer verbessern. Diese Art der Online-Selbsthilfe ermöglicht es Betroffenen zusätzlich zur Behandlung, Schritte aus der Depression heraus zu gehen.
www.moodgym.de
Mehr Transparenz bei Mehrkosten
Vier von fünf gesetzlich Versicherten (82 Prozent) erhalten eine mehrkostenfreie Hilfsmittelversorgung durch ihre Krankenkassen. Bei den meisten Produktgruppen gibt es nahezu keine oder nur in sehr wenigen Fällen Mehrkostenvereinbarungen. 18 Prozent der Versicherten legen freiwillig aus eigener Tasche drauf - vor allem für Einlagen und Hörhilfen, gefolgt von Brustprothesen, Kompressionsstrümpfen und Beinprothesen. Zu diesem Ergebnis kommt der erste Bericht des GKV-Spitzenverbandes über Mehrkosten bei der Versorgung mit Hilfsmitteln innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Von Juni bis Dezember 2018 zahlten Versicherte bei 2,5 Millionen Hilfsmittelversorgungen 303 Millionen Euro dazu. In rund zwei Dritteln aller Fälle ging es um Hörhilfen; hierfür gaben die Versicherten insgesamt etwa 198 Millionen Euro aus. 48 Prozent der Versicherten entschieden sich für ein Mehrkostengerät, zum Beispiel wegen einer technischen Zusatzausstattung oder besonders kleiner Bauform. Die durchschnittliche Höhe der Mehrkosten von 118 Euro ist daher stark durch diesen Produktbereich geprägt. Ohne Hörhilfen lägen die Aufzahlungen nur bei durchschnittlich 44 Euro.
Der Bericht geht auf das im April 2017 beschlossene Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) zurück. Insgesamt handelt es sich um 15,3 Millionen Hilfsmittelversorgungen mit einem Ausgabevolumen um die 3,9 Milliarden Euro. Der Bericht erscheint von nun an jedes Jahr zum 30. Juni.
www.aok-gesundheitspartner.de
Fortbildung und Weiterbildung
Gute Perspektiven
Wer beruflich etwas erreichen möchte, kommt um lebenslanges Lernen nicht herum. Und für MFA waren die Perspektiven noch nie so gut wie heute. Wir stellen attraktive Fortbildungsmöglichkeiten vor.
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