Rezeption
Aktuelle Meldungen
Alter schützt vor Drogen nicht
Der Tod des Partners, körperliche Schmerzen oder einfach der Stress im Alltag: Es gibt viele Gründe, warum Menschen im Alter zu viel trinken oder meinen, ohne Psychopharmaka nicht durch den Tag zu kommen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt die Zahl der Menschen zwischen 60 und 69 Jahren, die täglich Alkohol in riskanten Mengen trinken, auf 1,3 Millionen. Und noch einmal halb so viele könnten diesen Untersuchungen zufolge medikamentenabhängig sein. Problematisch ist dabei vor allem die Einnahme von psychoaktiven Substanzen sowie die Wechselwirkungen von Medikamenten untereinander und mit Alkohol. Das gilt auch für Menschen jenseits des 70. Lebensjahres. Hausarztpraxen müssen demnach damit rechnen, das etwa zehn Prozent ihrer männlichen Patienten und vier Prozent der weiblichen über 75 Jahre ein Suchtproblem haben. Auch im Alter sollte diese Sucht nach Ansicht von Experten auf jeden Fall behandelt werden.
Gefährlicher Dienstag
Beim Praxisteam ist der Montag gefürchtet, denn meist ist der Andrang in der Hausarztpraxis an diesem Tag besonders hoch. Und traditionell führt der erste Tag der Arbeitswoche auch immer eine andere Horror-Statistik an: die der meisten Unfälle bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin.
Doch 2010 hat sich das Blatt erstmals gewendet. Nach Angaben der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in Hamburg ereigneten sich im Jahr 2010 genau 13.519 Arbeits- und Wegeunfälle an Dienstagen – 195 mehr als an einem Montag (13.324 Unfälle). Der Dienstag war in dieser Statistik führend mit 8.842 Arbeitsunfällen, während sich an Montagen die meisten Unfälle auf dem Weg zur oder von der Arbeit ereigneten (4.981). Für die meisten tödlichen Unglücke wiederum war ein anderer Tag verantwortlich: Der Freitag mit dem Weg ins Wochenende.
Ratgeber zur Selbstmedikation
Seit Anfang des Jahres ist die dritte Ausgabe des Ratgebers Pharmazie und Gesundheit 2011 – gesund werden und bleiben – verfügbar. Inhaltlich deckt der Ratgeber von Springer Medizin ein breites Spektrum ab: von A wie Allergie bis Z wie Zuckerkrankheit findet der Leser wichtige Informationen zur Vorbeugung, Selbstmedikation und Selbsthilfe. Kostenlose Exemplare für Ihre Praxis können Sie anfordern unter der Faxnummer 089-203043-31362 oder per Mail an praxisteam@springer.com. Eine Vielzahl an Kapiteln aus dem Ratgeber stehen auch frei zugänglich im Internet zur Verfügung unter www.lifeline.de.
Praxis-Yoga: Gruß an die Sonne
Die meisten Tätigkeiten im Praxisalltag werden unter wenig physiologischen Körperhaltungen durchgeführt. Ob an der Rezeption, bei der Blutabnahme oder im EKG-Zimmer: Ständig müssen Aufgaben schnell und präzise umgesetzt werden, obwohl die dazu nötige Körperhaltung alles andere als gesund ist. Besonders die Wirbelsäule ist stark belastet. Praxis-Yoga Übungen können Sonne in den grauen Bewegungsalltag bringen, wie Surya Namaska – die kleine Sonnengruß-Sequenz.
Diese dynamische Abfolge mobilisiert die Wirbelsäule, dehnt den Brustkorb und sorgt für mehr Power. Der Sonnengruß ist eine der bekanntesten Yogaübungsfolgen. Regelmäßig geübt fördert er das Innere Lächeln, stellt das Gleichgewicht und die Vitalität wieder her.
Ziel des Sonnengrußes ist es, Emotionen zu stabilisieren und die Konzentrationsfähigkeit zu fördern.
Worauf kommt es an?
- Die vier Schritte in schwungvoller Abfolge durchziehen
- Wechselseitige Wiederholung
- Besondere Achtsamkeit dem Atem widmen: ruhiges, weiches Einatmen, langes, weiches Ausatmen
- Sechs bis zehn Wiederholungen des Sonnengrußes erfordern insgesamt etwa drei bis fünf Minuten.
Über Qualität reden
QM geht nicht, wenn sich nur eine Medizinische Fachangestellte darum kümmert. Zu schnell kommt es intern zu der Meinung: QM macht die Kollegin – mit mir hat das nichts zu tun. Für jede MFA ist es wichtig, zu verinnerlichen, welche Rolle sie konkret im gesamten QM-Kosmos der Praxis spielt. Wenn das Team das erreicht, hat die Praxis einen unschätzbaren Vorteil: Eine verbindliche, vorgelebte, verinnerlichte und auch für Patienten erlebbare Philosophie. Das ist ein Pfund, mit dem die Praxis wuchern kann. Dazu gehört auch eine verbindliche Sprachregelung als Antwort parat zu haben, wenn ein Patient nach QM fragt.
Theresia Wölker
Buchtipp
Vor allem Kommunikationsprobleme verstärken oft die tägliche Belastung
im Umgang mit Demenzkranken. Dieser Ratgeber zeigt Praxisbeispiele und
-tipps, wie Kommunikation aufrecht erhalten und die Stärken der
Demenzkranken genutzt und gefördert werden können.
Springer Medizin, ISBN 978-3-642-16842-0, 19,95 Euro.
Professionell telefonieren
Heißer Draht?
Moderne Patientenkommunikation ist ohne Telefon kaum mehr vorstellbar. Dennoch heißt es vorsichtig sein mit sensiblen Patientendaten – sonst kann der heiße Draht schnell zum flammenden Inferno werden. Wir geben Tipps für das Telefonieren im Praxisalltag.
Versorgungsreport 2011 belegt Qualität der Disease Management Programme
Die Disease Management Programme (DMPs) haben zu positiven Entwicklungen bei den medizinischen Werten der Patienten und zu deutlichen Verbesserungen im Bereich der Prozessqualität geführt. Diese positiven Ergebnisse sind im aktuell erschienenen Versorgungs-Report 2011 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) dargestellt.
Die DMPs haben demnach der Versorgungssteuerung nachhaltig Schub
verliehen, betont WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber. Mit sechs
Millionen Teilnehmern sind die zur Verbesserung der Betreuung chronisch
Kranker seit 2003 schrittweise eingeführten strukturierten
Behandlungsprogramme der gesetzlichen Krankenkassen inzwischen ein
fester Bestandteil der Versorgung. So ist nahezu jeder zweite Diabetiker
in Deutschland in ein DMP eingeschrieben. Klauber weiter: Die
Ergebnisse der Begleitforschung zur gesetzlichen Evaluation deuten
darauf hin, dass Diabetiker, die an einem DMP teilnehmen, eine längere
Lebenserwartung gegenüber Nichtteilnehmern haben. Diabetesbedingte
Folgeerkrankungen gehen bei DMP-Teilnehmern zurück. Die Patienten fühlen
sich besser versorgt und informiert. Sie verhalten sich
gesundheitsbewusster.
www.aok-gesundheitspartner.de
Fit durch Praxis-Yoga
Eine neue Dehnübung für zwischendurch
Eine Praxis-Yoga Übung, die sich vor allem für die kalten Wintermonate empfiehlt. Wenn Sie frieren und Ihr Energiehaushalt im Keller ist, wirkt diese Pose wärmend und belebend. Es ist darüber hinaus eine kräftigende Haltung für die Halswirbelsäule, Nackenmuskulatur und Bauchorgane.
Worauf kommt es an?
- Fußrücken auf Hilfsmittel und Spann drücken, dadurch die Beine – insbesondere die Innenseiten – anheben und strecken
- Gesäß nicht anspannen, locker lassen
- Hände drücken gegen Hinterkopf, der Hinterkopf drückt in die Hände
- Nacken lang lassen
- Ellenbogen anheben
20 - 30 Sekunden
2 - 3 Wiederholungen
Mehr zu Praxis-Yoga unter:
www.gesunde-yogapausen.de
Gutes Licht – wichtig an jedem Arbeitsplatz
Gerade jetzt, wo die Tage extrem kurz sind, rückt die künstliche Beleuchtung in den Vordergrund. Ob im Büro oder zuhause in Küche und Arbeitszimmer – optimale Lichtverhältnisse können dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Darauf weisen die Berufsgenossenschaften hin. Denn gute Beleuchtung trägt dazu bei, die Augen zu schonen, vorzeitiger Ermüdung vorzubeugen und die Aufmerksamkeit zu erhalten. Dabei sollte die Beleuchtung auf die jeweilige Arbeit abgestimmt werden.
Die richtige Beleuchtung hängt von mehreren Faktoren ab. Optimal ist ausreichendes Tageslicht an allen Arbeitsplätzen. Ist dies nicht möglich, sollten die Lichtverhältnisse mittels künstlicher Lichtquellen verbessert werden. Eine Arbeitsstätte gilt als gut beleuchtet wenn:
- alle Arbeitsbereiche ausreichend beleuchtet sind
- die Helligkeitsverteilung in den Räumen ausgewogen ist
- störende Blendung und Schatten vermieden werden
- Lampen mit einer geeigneten Lichtfarbe und guter Farbwiedergabe verwendet werden.